LESUNGEN - und mehr
Johann Wolfgang von Goethe und ...
... seine Reisen durch das Rheinland:
"Ich freute mich, den herrlichen Rhein wiederzusehn."
Goethe reiste viel; er legte auf seinen ca. 40 größeren und 140 kleineren Reisen - so errechnete Gero von Wilpert - ungefähr 40.000 km zurück. Mehrfach kam er ins Rheinland, besuchte dort Freunde, bewunderte die Kunstschätze und genoss Natur und Städte. Manche Reise fand ihren literarischen Niederschlag.
... seine Italienreise:
Rom - Die ewige Stadt im 200-Jahre-Takt
Rom ist seit Jahrhunderten Ziel kulturliebender Menschen. Die Stadt am Tiber lockt mit Kunstschätzen aus Antike, Mittelalter und Renaissance. Zu Fuß, mit Pferd, Kutsche, PKW und Flugzeug erreichten die Sehnsüchtigen die Stadt und erlebten – wie Goethe – hier ihre „Wiedergeburt“.
Der Dichterfürst aus Weimar steht mit seinen Erlebnissen in Rom (1786/87) im Mittelpunkt der Lesung. Seine Aufzeichnungen werden gerahmt durch die Berichte des Philosophen Michel de Montaigne (1580/81) und des Literaten Uwe Timm, der in den 1980er Jahren in Rom lebte.
... der Islam:
Goethe - ein Muselman
Seit seiner Kindheit kreisen Gedanken Goethes um zentrale Fragen der Religion. Große Übereinstimmung zwischen seinen Glaubensüberzeugungen und den Glaubenssätzen des Islam findet er als Erwachsener und verfasst 1772 23jährig den 'Gesang auf Mahomet'. Es folgen Jahre, in denen er sich immer wieder mit dem Islam, Mohamed und dem Koran beschäftigt. Im Alter krönt er diese Bestrebungen mit dem West-östlichen Divan und den dazu gehörigen Noten und Abhandlungen. Den Divan kündigt er der Öffen
tlichkeit mit dem Vermerk an, dass er den Verdacht, der bei der Lektüre aufkommen könne, dass der Verfasser selbst ein Muselman sei, nicht ablehne.
In der Lesung sind Texte zusammengestellt, die Goethes Beziehung zum Islam deutlich werden lassen. (Die Auswahl der Texte verdankt sich den Forschungsergebnissen Katharina Mommsens.)
... die 'linke' Lesart:
Goethe von 'Links'
An Goethe schieden und scheiden sich die Geister. Bereits zu Lebzeiten wurde er geliebt und idealisiert, aber auch beargwöhnt und kritisiert - und daran hat sich bei Kennern und 'Klappentextlesern' bis heute nichts geändert. Diese unterschiedliche Sicht geht quer durch alle gesellschaftlichen Gruppierungen. Konservative und revolutionäre Leserinnen und Leser gestalten sich jeweils ihren Goethe. So nimmt es nicht wunder, dass die Goethe-Rezeptionen im linken Gesellschaftsspektrum ebenso voneinander abweichen: Karl Marx kommt zu anderen Bewertungen als die Anarchisten Gustav Landauer und Erich Mühsam; Sahra Wagenknecht kann heute noch ihren LeserInnen zurufen: 'Lest mehr Goethe!'
... die Preisreden zur Verlehung des Goethepreises der Stadt Frankfurt a.M.:
"Im Andenken Goethes"
Seit 1927 verleiht die Stadt Frankfurt zuerst jährlich, ab 1957 alle drei Jahre den Goethepreis. Schriftsteller, Naturwissenschaftler, Philosophen und andere, deren "schöpferisches Wirken eine dem Andenken Goethes gewidmete Ehrung würdig ist" (Ehrungsordnung) halten anlässlich der Verleihung dieses Preises Dankesreden.
Die hier ausgewählten Vorträge sind heute noch bedeutsam: z.B. Albert Schweitzer (1928), Sigmund Freud (1930), Hermann Hesse (1946), Carl Friedrich von Weizsäcker (1958), Ernst Gombrich (1994).
Während der Veranstaltungen wechseln sich Texte aus Goethes Werk, kurze Einführungen und Erläuterungen mit der Musik (live oder historische Aufnahmen) ab - im Vordergrund steht aber das Lesen der Texte.